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poi:osterburken:wendelinskapelle

Wendelinskapelle (urspr. Kapelle St. Kilian) (10)



Kapelle St. Kilian

Gaubatz-Sattler/Seidenspinner, Stadtkataster S. 116
24 Wendelinskapelle, Kapellenstr. 16.
Die Wendelinskapelle243 vor der Nordseite der Stadt wurde 1747 erbaut. Von 1746 stammt die Bitte des Pfarrers, auf dem Friedhof außerhalb des Städtchens eine Kapelle errichten zu dürfen. Die Baukosten trug eine Stiftung der Osterburkener Bürgerschaft. Die Kapelle wurde ursprünglich Kilianskapelle genannt, seit einer Viehseuche 1796 begann sich die Benennung nach dem Heiligen Wendelin durchzusetzen. Während des Osterburkener Kirchenneubaus von 1846 sollte die Kapelle erweitert werden, um vorübergehend zur Abhaltung der Gottesdienste zu dienen244.

Der oktogonale Grundriß vor allem gab in der älteren Forschung Anlaß zu Spekulationen über das Alter der Kapelle und über Vorgängerbauten. Gerne wurden ältere Fundamente vermutet, obwohl dafür keinerlei Anhaltspunkte vorliegen. Insbesondere soll an dieser Stelle die merowingerzeitliche Königskirche, die Martinsbasilika zu suchen sein. Sie sei aber bald einem kriegerischen Ereignis oder einer Überschwemmung zum Opfer gefallen. Daneben ist noch unter Bezugnahme auf die angeblich ältesten mündlichen Überlieferungen von einem heidnischen Götzentempel bzw. einem alamannischen Heiligtum die Rede. Die ersten christlichen Missionare, die Heiligen Kilian und Bonifatius, hätten das Götzenbild dieser, dem römischen Mithräum gegenüberliegenden Kultstätte weggetragen und in einem Keller versteckt. Um die Kapelle, dem einzigen erhaltenen Barockbauwerk Osterburkens, lag schon vor ihrer Errichtung ein Friedhof, auf dem Fremde, ungetaufte Kinder und Nicht-Katholiken beigesetzt wurden. In der schriftlichen Überlieferung soll er schon im Mittelalter belegt sein. Er erstreckte sich von der Kapelle in östliche Richtung, wo anläßlich der Fundamentierung der Sägmühle Bestattungsreste angetroffen wurden (FST 19).

243 NOK 1992, Bd. 2, 408, 414 und 446. - OECHELHAEUSER 1901, 191. - Gebert 1956, 73, 77, 203, 213 ff. und 222 f.
244 FLAA C 23281, mit Grundriß und Profil der geplanten Erweiterung.


Auf dem Armenfriedhof bei der Kapelle stand ab 1710 eine Kreuzigungsgruppe, die mit der Aufgabe des Friedhofes 1815 auf den neuen (jetzt alten) Friedhof versetzt wurde.


zum St. Wendelin


Text: Stadtrundgang Osterburken (10)


10. Kapelle St. Kilian

Die St. Kilianskapelle, auch Wendelinskapelle genannt, ist eine Stiftung der Bürgerschaft Osterburkens aus dem Jahr 1748 auf dem Gelände eines Armenfriedhofes. Die auf antike und mittelalterliche Vorbilder zurückgreifende Oktogonkapelle hatte keine Vorgängerbauten an diesem Platz und stellt damit eines der seltenen oktogonalen Gotteshäuser der Neuzeit dar.
Die Inneneinrichtung ist schlicht.




Beschilderung

Beschilderung der St. Kilians-Kapelle

poi/osterburken/wendelinskapelle.txt · Zuletzt geändert: 2021/02/11 22:58 von scheuerbrandt