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poi:osterburken:grabhuegel-foerstlein

Grabhügel im Förstlein

Wald „Förstle“, 1,4 km S, 0,9 km SSO vom Römerkastell.
TK: 6522*, GK: 6522.28
Drei Grabhügel, die im Juni 1894 von K. SCHUMACHER ausgegraben wurden. Zeitstellung: 8. Jh. v. Chr. (HaC1)

⇒ Beschreibung Wagner 1911, 430


Hügel 1

Osterburken, Förstlein Hügel 1 (Baitinger 1999, Taf. 119 B)
Bronze (M 2:3)
1. Bronzenadel mit kleinem, gedrückt kugeligem Kopf. Schaft unterhalb des Kopfes auf 1,4 cm Länge gerillt. L. 13,4 cm
2. Bronzenadel, Kopf fehlt. L. noch 10,0 cm
3. Bronzeringchen, geschlossen, rundstabig. Dm. 3,2 cm
Keramik (M 1:3)
4. RS und Bodenstück von schlichtrandiger Schale mit planer, schwach nach innen verdickter Standfläche, orangerot. Bdm. 4,0 cm
5. RS von grobem, dickwandigem Gefäß mit ausbiegendem, horizontal abgestrichenem Rand und umlaufender Wellenleiste, orangerot
6. RS von schlichtrandiger Schale, grauschwarz. Rdm. 20 cm
7. RS von Schälchen mit horizontal abgestrichenem Rand, beiderseits flächig graphitiert, orangerot.

Dm. 27 m, H . 1 m. Der Hügel wurde mittels eines WNW-OSO Schnittes angefahren. In Hügelmitte traf man auf eine ungefähr rechteckige Steinsetzung aus rohen Kalksteinplatten, die ca. 2,5 x 2 m groß und 0,5- 0,6 m hoch war. Einige Steine wiesen Brandspuren auf; zwischen den Steinen entdeckte man einzelne Kohlen und Scherben. Unter der Steinsetzung - ca. 0,25 m in den gewachsenen Boden eingetieft - kamen an vier Stellen Brandschichten (L. 0,6-0,8 m, B. 0,3 m, Stärke 1-3 cm) zutage, in denen verbrannte Knochenstücke und kleine Scherben lagen. Daneben fanden sich zwei Br'nadeln - senkrecht mit dem Kopf nach unten nebeneinander stehend - und ein Br'ringchen. Zwischen den Brandstellen beobachtete man zwei muldenformige Vertiefungen (Dm. 0,5 u. 0,7 m, T. 0,4 m).

Funde:


Hügel 2

Osterburken, Förstlein Hügel 2 (Baitinger 1999, Taf. 119 C)
Bronze (M 2:3)
2. Dünnes Bronzeringchen, geschlossen, rundstabig. Dm. 2,7 cm
Keramik (M 1:3)
5. von schlichtrandiger Schale, graubraun
6. RS von Gefäß mit ausbiegendem Rand (wohl Kegelhalsgefäß) orangerot
7. RS von Gefäß mit Trichterrand, graubraun
8. RS von Kegelhalsgefäß, Halsfeld nur schwach von der Schulter abgesetzt, braunrot. Rand beiderseits, Halsfeld außen flächig graphitiert. Rdm. 19 cm (Taf. 119 C 8);

Dm. 17 m, H. 0,60 m. Der Hügel wurde mittels eines W-0-Schnittes angefahren. Auch er enthielt eine rechteckige, ca. 0,4 m hohe Steinsetzung, „nur außen herum mit gestelltem Steinkranz“. Darunter - ca. 0,2 m in den gewachsenen Boden eingetieft - zog sich eine 2,1 x 1,2 m große und 1-3 cm starke Brandplatte hin, in der verbrannte Menschen- und unverbrannte Tierknochen, Scherben eines großen rohen Gefäßes mit „Schnurverzierung„, Scherben von fünf bis sechs kleineren Gefäßen, drei Br'ringchen sowie ein Br'nadelschaft zutage kamen.

Funde:


Hügel 3

Durch einen Weg großenteils zerstört. Im verbliebenen Hügelrest fanden sich nur einige Scherben (verschollen), gelegentlich etwas Kohle.


Fundverbleib: Bronzen BLM Karlsruhe Inv. r. C 6972-6973; Keramik Mus. Buchen (Odenwald) (= BLM Karlsruhe Inv.Nr. C 6972- 6973).


Lit.: Fundber. Schwaben 2, 1894, 1 O; K. SCHUMACHER, Limesblatt 1, 2, 1892, 43; 3, 14, 1895, 396; WAGNER, Fundstätten II 430 f. N r. 290; NELLISSEN, Nordbaden 211 f. Nr. 80; Ortsakten LDA Karlsruhe; Baitinger 1999, 322 Nr.102 mit Taf.119 A u. B.


Baitinger 1999
H. Baitinger, Die Hallstattzeit im Nordosten Baden-Württembergs. Materialhefte zur Archäologie in Baden-Württemberg 46 (Stuttgart 1999) 322 und Taf. 119.

poi/osterburken/grabhuegel-foerstlein.txt · Zuletzt geändert: 2019/02/20 17:13 von scheuerbrandt