Stadtrundgang Osterburken (Flyer)
Stadtrundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Osterburken
Bei diesem Rundgang erfehren Sie Interessantes und Wissenswertes über die Gerchichte Osterbuttens. Die Texttafeln geben einen Einblick in das kulturelle Erbe und die Sehenswürdigkeiten unserer Stadt.
1. Römermuseum
2. Römerkastell
3. Zehntkeller
Der Zehntkeller bildete zusammen mit dem benachbarten Zehntspeicher die kurmainzischen Zehntgebäude. Die Jahreszahl 1586 dürfte nur für den Steinbau gelten.
Es hat wohl noch weitere herrschaftliche Ökonomiegebäude in Osterburken gegeben, in denen die Zehntabgaben gelagert wurden.
4. Kurmainzisches Amtsgebäude
Bei dieser baulichen Anlage, im Volksmund „Herrenhaus“ genannt, mit repräsentativen Räumlichkeiten aus dem 17. Jahrhundert und ehemals einem Brunnen im Innenhof handelt es sich um den Sitz des kurmainzischen Amtskellers.
5. Römisches Mithrasrelief
Mithras, der Nachthimmel, bildet zusammen mit dem Sonnengott Sol die weltbeherrschende Gottheit „Sol Mithras“.
Das Osterburkener Mithrasrelief, eines der berühmtesten in der Welt , wurde 1861 bin der Nähe des ehemaligen Bahnübergangs an der Bofsheimer Straße entdeckt und von Pfarrer Wenz dem Großherzog von Baden geschenkt.
Deshalb befindet sich das Original noch heute im Badischen Landesmuseum in Karlsruhe.
6. Kirche St. Kilian
Die ursprünglich dem St. Martin geweihte Kirche war eine königliche Eigenkirche. Sie wurde 741/42 dem neu gegründeten Bistum Würzburg zugeteilt, dem Osterburken bis 1821 angehörte.
Im Mittelalter trat der würzburger Diözesansheilige St. Kilian an die Stelle von St. Martin als Kirchenpatron. Mehrere Kirchenbauten sind seit der Merowingerzeit erstellt worden. Zeitlich genau festlegen lassen sich die Kirchenbauten von 1681/82 und 1846. Die jetzige 1974 geweihte Kirche wurde von Manfred Schmitt-Fiebig (Erzbischöfliches Bauamt Heidelberg) entworfen und von Emil Wachter (Karlsruhe) mit Betonplastiken künstlerisch ausgestaltet.
Der heute freistehende Kirchenturm stammt aus dem Jahr 1588, die obere Partie von 1731.
7. Stadtturm
Der letzte übrig gebliebene Turm der städtischen Wehranlage wird in den Quellen manchmal als „Diebsturm“ genannt und war eine Zeit lang Zentgefängnis. Bis zum Rundbogenfries stammt er aus dem 15. Jahrhundert. Er hat unten eine Mauerstärke von 1,80 m und eine lichte Weite von von 2,15 m und oben von 1 m bzw. 3,8 m. Der Anbau erfolgte im Zusammenbau mit dem Pfarrhausbau im Jahre 1889.
8. Talmühle
Diese Mühle wurde wohl erst im frühen 18. Jahrhundert errichtet, vermutlich von Thomas Wassermann. Das Mühlwerk bestand aus zwei Mahlgängen und einem Gerbgang. In der Scheune waren eine Hanfreibe und eine Ölmühle eingerichtet.
9. Stadtmühle
Die Mühle bestand bereits im Mittelalter und gehörte zeitweise zum Kloster Seligental. Dass sie eine Gründung der fränkischen Königsleute, also eine königseigene Mühle war, ist wohl Spekulation. 1634 war sie im Besitz der Osterburkener Bürgerschaft. Der Mühlgraben könnte auf den ursprünglichen Verlauf der Kirnau zurückgehen.
10. Kapelle St. Kilian
Die St. Kilianskapelle, auch Wendelinskapelle genannt, ist eine Stiftung der Bürgerschaft Osterburkens aus dem Jahr 1748 auf dem Gelände eines Armenfriedhofes. Die auf antike und mittelalterliche Vorbilder zurückgreifende Oktogonkapelle hatte keine Vorgängerbauten an diesem Platz und stellt damit eines der seltenen oktogonalen Gotteshäuser der Neuzeit dar.
Die Inneneinrichtung ist schlicht.
11. St. Nepomuk
Die Figur des hl. Nepomuk aus rotem Buntsandstein stand bis Kriegsende 1945 auf der alten Kirnaubrücke und wurde bei deren Zerstörung stark beschädigt. Nach der Restaurierung 1953 fand die Figur ihren Platz schließlich im Stadtgarten. 1990 wurde sie neu restauriert. Der Stifter war der kurmainzische Amtskeller Johann Albert Geiger. Die Inschrift, die überliefert ist, war ein lateinisches Chronogramm, eine beliebte Spielerei der damaligen Zeit. Sie ergibt, wenn man die als größere Buchstaben vorkommenden römischen Zahlen zusammenzählt, die Jahreszahl der Entstehung.
QVIA TACVIT HINC (213)
MARTIR OBIIT ET IDEO (1504)
PATRONVS HONORIS HABE (6)
TVR (5) = 1728
Der Text erinnert an den Mätyrertod des hl. Nepomuk, der wegen Wahrung des Beichtgeheimnisses ermordet wurde. „Weil er schwieg, starb er als Märtyrer, und daher wird er als Patron der Ehre verehrt.“
12. Stadtbrunnen
Der Brunnen mit typischen Renaissanceformen stand bis 1956 auf der Westseite der Brunnenstraße. Das Wappenschild zeigt das Mainzer Rad. Die Inschrift verewigt den Namen des Zentgrafen, der beiden Bürgermeister und der Räte.
Auf dem Aufsatz:
1*601 * NICKLAUS * WILT *
DER * ZEIT * ZENTGROF
Auf dem Kreuzbogen:
KILGEN * SCHERER * HANS * BAUR *
DER * ZEIT BORGERMEISTER *
HANS * SCHERER * HANS * BAUR *
BALTES * (GERICH) * PETER * WEBER *
–TZ * MATES * PETER * BEIEL *
JÖRG * STRAM * BERNHART * BAUMANN *
BASTIAN * MATES
13. Kirnaubrücke
Eine Brücke wird bereits 1445 erwähnt. Ob es sich um eine Steinbrücke gehandelt hat, ist unsicher. Die jetzige Brücke wurde erst 1953 wieder hergestellt, nachdem sie Ostern 1945 von einem SS-Kommando gesprengt worden war. Die 1953 aufgestellte Statue des hl. Nepomuk, der zuvor einige Monate auf der Tauberbrücke in Bronnbach gestanden hatte, stammt von Prof. Egon Gutmann (Karlsruhe).
14. Bahnhof Osterburken
Das Gebäude wurde 1888/89 nach der Zusammenlegung des badischen und des württembergischen Bahnhofs als typischer staatlicher Repräsentationsbau errichtet, der die Bedeutung des Eisenbahnknotenpunktes Osterburken unterstreichen sollte.
15. Kreuz mit Hiob
Das Kreuz als Symbol der Hingabe Christi an den Willen Gottes verbindet der Künstler Bernhard Reißfelder mit der alttestamentarischen Gestalt des Hiob, der zunächst nur eine beschränkte Einsicht an den Willen Gottes hat. Links wird Hiob von klugen, aber unwissenden Freunden belehrt, rechts ist er dem Spott seiner Umgebung ausgesetzt. Unten wird sein Schweigen nach langer Klage, im Zentrum des Kreuzes aber das Glück der Einwilligung in den Willen Gottes gezeigt. Die Inschrift verdeutlicht, daß ein sinnvolles Leben in demütiger Beziehung zum Willen Gottes steht.