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Stadtbefestigung


Lohplatzturm

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4 Lohplatzturm, abgegangen, Seedammstr. (Parkplatz unter der Hoch- bzw. Benefiziarier-Brücke). Die Südwestecke der Stadt wurde durch den Lohplatzturm1) verstärkt. Er wurde bereits 1816 abgebrochen. Bei einer Baumaßnahme und einer ihr folgenden Ausgrabung wurde vor einigen Jahren das Fundament des rechteckigen Turmes angetroffen. Der Mauerverlauf ist im Parkflächenbelag kenntlich gemacht.

Gaubatz-Sattler/Seidenspinner, Stadtkataster 112

Schallmayer, E., Neue Untersuchungen beim Benefiziarier-Weihebezirk von Osterburken, Neckar-Odenwald-Kreis, Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 1986, 106:
Als erster Befund stellte sich unmittelbar unter der heutigen Oberfläche ein von N nach S entlang der westlichen Grabungsgrubenwand verlaufender, mehrfach mit Absatz versehener mächtiger Mauerzug ein . Das aus großen Handquadern errichtete saubere Mauerwerk des Aufgehenden reichte bis in eine Tiefe von 2 m unter heutiger Oberfläche, die Mauer selbst mit dem Fundamentbereich bis zu einer Tiefe von 3 ,50 m. Im Fundament ergab sich ein unregelmäßig gesetztes Mauerwerk aus Muschelkalksteinen. Vor der NW-Ecke der Grabungsgrenze bog ein Mauerstück rechtwinklig nach Osten ab. Ein weiterer Mauerkopf war im N-Profil sichtbar. Beide Mauerstücke gehörten ehemals zusammen und bildeten einen Wehrturm, der in die mittelalterliche Stadtmauer eingesetzt war. Nach allem was wir wissen, wurde die Stadtmauer zu Beginn des 15. Jahrhunderts errichtet. Ihr Verlauf ist im Pflaster des Parkflächenbelages kenntlich gemacht.


 

Stadtturm

2 Pfarrturm, Turmstr. 2.
Der Pfarrturm201, auch Stadtturm, Römerturm und Diebsturm genannt, ist der einzige erhaltene Turm von der Osterburkener Stadtbefestigung. Der die überhöhte Nordostecke der Stadtmauer verstärkende Turm dürfte auch der Sicherung des hier entlangziehenden Verkehrs gedient haben. Der Rundturm mit einer Wandstärke von 1,50 m und einer Lichtweite von 2,00 m, dessen alte Einstiegsluke noch vorhanden ist, reicht sicherlich ins ausgehende Mittelalter zurück; es ist allerdings fraglich, ob er wirklich aus dem 14. Jahrhundert stammt, wie auch behauptet wird. Bis zum zierlichen Rundbogenfries auf der Höhe von etwa 15 m ist die Substanz alt (insgesamt 18,00 m), im oberen Bereich neu aufgeführt. Der heutige bauliche Zusammenhang mit dem Rathaus2) geht auf dessen Errichtung 1889 zurück.

201 NOK 1992, Bd. 2, 405, 414 und 441. - Gebert 1956, 104 ff. - Oechelhaeuser 1901, 193. - Neumaier O.J., 1.

Gaubatz-Sattler/Seidenspinner, Stadtkataster 112.


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Untertor

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Osterburken. Blick von oben auf das Kastellbad, nachdem die mittelalterlichen und neuzeitlichen Mauern weitgehend entfernt worden sind. Der blockhafte Fundamentrest unten links gehört zum mittelalterlichen Stadttor, rechts oben ist die Stadtmauer am nördlichen Flächenrand zu sehen. AABW 2004, 145 Abb. 126.

6 Untertor, abgegangen, Straßenbereich bei Römerstr. 4.
Das Untertor3) wird erstmals 1496 in einem Eintrag des Stadtbuchs erwähnt: Der Büttel erhält ein Gulden zu schloßgelt, darumb er daz schuldig ist, bei den thorn zu sein, wann man uff un zuschlußt4). Es soll sich um einen massiven, viereckigen Torturm mit breiter Durchfahrt gehandelt haben. Der zwei- bis dreistöckige Turm beherbergte die Wohnung des Torwächters. Es wurde 1813 abgetragen. Reste blieben allerdings stehen und dienten der Feuerwehr bis 1882 als Übungswand.

Gaubatz-Sattler/Seidenspinner, Stadtkataster 112.

Während der Ausgrabung des römischen Bades wurde das Untertor und die nördlich anschließende Stadtmauer in der Baugrube des Römermuseums dokumentiert.5)


 

Zwinger

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Ansicht von Balingen, Merian-Stich. Die Situation an der rechten Flanke ist mit Osterburken vergleichbar: Eckturm mit vorgelagerter Zwingermauer.
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David Mieser und J. Morell: Ravensburg aus der Vogelschau von Nordwesten, 1630 (Schefold 6205). Die Zwingermauer wird teilweise aufgelassen.


Literatur

1)
203 Neumaier o.J., 1. - Schallmayer 1986,106.
2)
sic! - richtig: Pfarrhaus
3)
205 StAO A 554. - Gebert 1956,107. - Neumaier o.J., 1.
4)
206 Gebert 1956, 107.
5)
Kortüm 2004, 146f.; Kortüm 2005, 138f.